ÖIPK: Arbeitspferde Vorführungen hatten Hochsaison
In den letzten Monaten waren engagierte Mitglieder auf Tour und haben ihre Pferde, Geschirre und Gerätschaften in Aktion vor Tausenden Besuchern präsentiert. Diese Art der Wissensvermittlung ist erfahrungsgemäß sehr wirksam um die Faszination rund um die starken Pferde weiterzugeben und aufzufrischen. Die tierische Zugkraft hat viele berechtigte Gründe, um auf den land- und forstwirtschaftlichen Betrieben wieder eingesetzt zu werden. Leistungsvermögen der Pferde und der Nutzen für das Klima und die Umwelt im Generellen waren die Hauptthemen über die das Publikum sprechen wollte.
Der Mensch lebt auf großen Fuß auf dieser Erde und verbraucht mehr Ressourcen, als man im Stande ist an Energie zu produzieren, das müsste nicht so sein. Zugpferde sind eine erstzunehmende Option, zumindest wenn man bei einer der ÖIPK-Präsentationen dabei sein konnte. Das entgegengebrachte Interesse war sehr groß. Fuhrleute der neuen Generation haben gezeigt, was sie können und was man mit den Pferden denn so alles an sinnvollen Arbeiten verrichten kann. Natürlich waren die dazu gehörigen Bildungsangebote und Bezugsquellen von Geschirren stets schnell Thema. Der Ansatz die Pferde in der Jetztzeit wieder einzusetzen, fasziniert, überrascht vielfach und polarisiert natürlich ebenso.
Pflügetag mit Fuhrmannstammtisch
Das Pflügen ist nicht nur das Lieblingsthema des ÖIPK-Obmanns Wolfgang Ehmeier, es gilt auch als hohe Kunst dies exakt und korrekt ausführen zu können. Es war eine herrliche Kulisse für ein gemeinschaftliches Pflügen am 24. September. Auf einem heimatlichen Feld bei Matthias Penner in Povat bei Mühldorf in den nördlichen Ausläufern der Wachau und traumhafter Aussicht in den Terrassenweinbau des berühmten Spitzer Grabens. Zahlreiche Mitglieder des ÖIPK nutzten die Gelegenheit, um verschiedene Pflüge auszuprobieren, diese richtig einstellen zu lernen und über die gemeinsame Leidenschaft der Pferdearbeit zu fachsimpeln. Der Fuhrmannstammtisch wurde von einer Kistensau kulinarisch top begleitet. Auch die Gespanne haben tolle Arbeit geleistet und der Tag konnte unfallfrei und mit bester Laune abgeschlossen werden.
Austrofoma
Die größte Forstmesse im Lande zeigte von 26.-28. September alles an technischen Errungenschaften, die der Markt derzeit zu bieten hat. Riesige Forstmaschinen und technisch Entwicklungen aller Art waren teils in Aktion zu sehen und darunter auch drei Arbeitspferde im Geschirr von Christian Aigner, dem Lokalmatador der Arbeitspferdeszene, ist er doch genau in diesen Wäldern vom Semmering bis zur Rax beruflich aktiv. Unterstützung erhielt Christian von den Kollegen Bruno Nigsch, Matthias Weiländer und Dominik Zabilka welche die zahlreichen Interessenten mit Erklärungen versorgten und die Vorführungen dokumentierten. Das Schigebiet Stuhleck am Semmering diente entlang der Forststraße als Ausstellungsfläche von circa 100 Ausstellern. Das Publikum fuhr mit dem Lift bis zur Bergstation und konnte sich bequem bergab bei den aneinandergereihten Ständen informieren. Es führte kein Weg an den Pferden vorbei. Umgeben von zwei großen Hackmaschinen haben die Pferde im Rahmen der Möglichkeiten ihre Ruhe, Kraft und Wendigkeit zeigen können.
Pferde Tag im Museumsdorf Niedersulz
Ein Fixpunkt für Freunde der Arbeitspferde ist der Pferdetag am 30. September im Museumsdorf Niedersulz. Bei bestem Wetter waren wieder zahlreiche interessierte Besucher gekommen, um den moderierten Vorführungen der Arbeitspferde beizuwohnen. Das Weinviertel war stark landwirtschaftlich geprägt und damit die Pferdekraft allgegenwärtig, einen Teil dieser Tätigkeiten zeigten ÖIPK Mitglieder: Michael Gindl an der Mähmaschine, Kerstin Kral und Matthias Weiländer am Pflug und alle drei zeigten ihre Können auch im Weingarten. Karl Brucker belud, leider nur mehr mit einem seiner geliebten Belgier, einen noch gut erhaltenen historischen Wagen gekonnt mit einem großen Baumstamm. Andreas Höritzauer vom Wegwartehof zeigt mit seinem Team das Melken einer Haflingerstute und Erklärte die Verwendung von Stutenmilch. Der Anlass der Veranstaltung ist der nostalgische Einsatz der Pferde, doch es eignet sich ausgezeichnet auch über den modernen Einsatz der Pferde zu erzählen und zu inspirieren.
Ennstaler Pferdeforum
Am Freigelände der landwirtschaftlichen Schule und Forschungsanstalt HBLFA Raumberg-Gumpenstein fand am 13. Oktober das Ennstaler Pferdeforums statt. Zum Thema Traditionen und Innovationen wurde in Theorie und Praxis referiert und in der live vorgeführt.
Im Round Pen wurde die Ausbildung zum Zugpferd mit zwei Pferden zum anschaulichen Vergleich gezeigt. Mit dabei war ein noch recht unerfahrenes Pferd und eine erfahrene Stute, beide von Wolfgang Ehmeier.
Das sichere Einspannen historischer Fahrzeuge zeigte Karl Neubauer und erklärte seine Erfahrungen in Sachen Behördengenehmigungen, Veranstaltungen und Versicherungen.
Im Anschluss gab es noch eine Hengstpräsentation eines Schecken und eines Rappen der Ennstaler Noriker Deckhengste vom Geschäftsführer des steiermärkischen Pferdzuchtverbandes Harald Reicher. Er berichtete auch über die aktuellen Bestandszahlen der österreichischen Norikerzucht und die möglichen Förderungen für Züchter.
Als Besonderheit wurden alle Vorträge und Vorführungen mittels Livestream im Internet übertragen.
Rosserer Tag im Museumsdorf Salzburg
Volle (Pferde)Kraft voraus hieß es am 15. Oktober am Rosserer-Tag im Salzburger Freilichtmuseum Großgmain. Imposante Noriker zeigten, wie sie früher am Feld und auf den Höfen eingesetzt wurden. Liebhaber von Kaltblutpferden und von traditioneller bäuerlichen Handwerksarbeit kamen voll auf ihre Kosten. Mit dabei beim Vorführteam waren Thorsten Immler und Mike Egger beim Holzrücken und am Göpel, Tibor Stix und Sophia Hoyer in der Schmiede, Tim Höbel beim Pflügen, Wieseneggen und Mit der Mähmaschine, Daniela Daurer am Miststreuer und Hubert Kirchmeier sowie Obmann Wolfgang Ehmeier am Mikrofon.
Im Namen des Vorstandes danken wir allen aktiven Mitgliedern und laden herzlich dazu ein in Zukunft bei ähnlichen Projekten mitzuwirken. Save the Date für eine Exkursion des ÖIPK im Jahr 2024: Es wird die Burgbaustelle in Friesach in Kärnten besucht und die die dort eingesetzte Pferdearbeit wird von Martin Lindner (SP hat in der Ausgabe 105 berichtet) persönlich allen Mitgliedern erklärt. Datum ist der 04.05. und Ersatztermin ist der 01.06.2024.